Was Segler Motorbootfahrern voraushaben: Sie müssen nicht an Sprit denken. Keine Gedanken ans Tanken, keine Preisschwankungen und keine Abhängigkeit von der nächsten Marina. Für die meisten Segler ist das längst Realität - zumindest fast. Klimaanlagen, Kühlschränke oder Wassermacher sowie der Flautenschieber brauchen Energie, die häufig noch mit Generatoren erzeugt wird.
Für den Hotelast sind Batterie-Photovoltaik-Systeme bereits verbreitet. Richtig dimensioniert, schaffen sie sogar Atlantiküberquerungen - inklusive Energie für den Flautenschieber. Die immer günstiger werdenden Batterien machen es möglich. An bewölkten Tagen erzeugen Windgeneratoren Strom. Sogar der Motor läuft damit autark. Das alles ist nichts Neues und trotzdem wunderbar.
Wie sieht es bei Motorbooten aus? Photovoltaik und Elektromotoren passen doch zusammen? Richtig, aber … Boote und Yachten wie die österreichischen Silent Yachts, Green Dream Boats’ Solliner E21 oder die Jeanneau Sea Loft 480 zeigen, dass 100-prozentige Energieautarkie möglich ist.
Klar, alles hängt vom Einsatzzweck ab. Aber wenn es möglich ist, möchte ich nichts anderes. Keine Gedanken ans Tanken, marinaunabhängige Routenplanung und ich ärgere mich nicht darüber, dass der Diesel in der letzten Marina so viel günstiger war.
Denken wir weiter: Was braucht es für die Autarkie beim Antriebssystem? Einen geringen Energiebedarf und eine hohe Energiegewinnung. Das bedeutet, wir brauchen effiziente Rümpfe, Antriebssysteme mit hoher Effizienz (z.B. von Bosch) und eine effiziente Kraftübertragung ins Wasser (z.B. den Hydro Impulse). Zudem brauchen wir hohe Erträge aus Photovoltaik und Windgeneratoren.
Klar, Boote für Wasserski oder lange hohe Geschwindigkeiten, werden die volle Autarkie (noch) nicht erreichen. Aber auch hier ermöglichen Hybrid-Systeme, Dual-Fuel Motoren, Support-Foils oder Innovationen wie Aeroforce’s Propulsion Wings eine deutliche Reduzierung von Diesel und Benzin.
Bei Motorbooten erwarte ich keine großen Sprünge, aber für neue Innovationen bei den Antriebssystemen ist mehr Klarheit seitens der politischen Entscheidungsträger angebracht. Ich freue mich jedenfalls auf die Entwicklungen, die noch kommen.
Was denken Sie kommt in Zukunft auf unsere Boote? Schreiben Sie uns, wir sind neugierig: redaktion@yachtrevue.at.